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FAHRGAST - Die Zeitung
Ausgabe 2/2000 - Juli 2000
www.fahrgast.at/z00-2-2.htm - Letzte Änderung dieser Seite am 17.7.2000 (ARK)
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Nur für Radfahrer befahrbare Haltestellenkaps in Wien

Seitens der Wiener Radverkehrspolitik, insbesondere des Radwege-Koordinators Ing. Franz Blaha, wird in jüngster Zeit eine Radverkehrslösung im Haltestellenbereich forciert, die aus unserer Sicht besondere Gefährdungen für den ÖV-Benützer bringt.

Sowohl am Rennweg als auch in der Gersthofer Straße wollte der Radwege-Koordinator den Radverkehr hinter den Wartehäuschen vorbeiführen. Dieser Schwenk ist für Radfahrer kaum nachvollziehbar, insbesondere dann, wenn vor und nach der Haltestelle Fahrbahn und/ oder Gleistrog benützt werden. Konflikte mit Fahrgästen, die noch eine Straßenbahn bzw. Bus erreichen wollen, sind vorprogrammiert. Das plötzliche Zurückschwenken auf die Fahrbahn ist durch die fehlenden Sichtbeziehungen sehr problematisch. Konflikte mit gerade abfahrenden Straßenbahnen / Bussen im schleifenden Schnitt sind ebenfalls sehr gefährlich.

Grafik: Thomas Farkas

Aus der Sicht der Fahrgäste bedeutet diese neue Art "Insel-Radweg" eine Beeinträchtigung bisher ungestörter Flächen und einen zusätzlichen Stress-Faktor. Allzu viele RadfahrerInnen tendieren dazu, ihr "Revier" überstark zu behaupten. Illegale Verwendung in der falschen Richtung ist absehbar.

FAHRGAST und VCÖ-Wien präferieren klar die Lösung eines nur für den Radverkehr befahrbaren Haltestellenkaps zwischen einer Pollerreihe und der Bahnsteigkante, wenn vor und nach dem Kap mehr als 1,50 m neben dem Gleistrog vorhanden sind. Die besondere Rücksichtnahme (Stehenbleiben bei Fahrgastwechsel, ansonsten Schritttempo) ist hier klar rechtlich definiert und in der täglichen Praxis leicht nachzuvollziehen. Die Radverkehrsanlage wird bei 1,25 m Breite 3 cm tiefer als das übrige Gehsteigniveau ausgeführt und ist rechtlich eindeutig Teil der Fahrbahn. Geisterfahrer sind weit weniger häufig zu erwarten.

Die Implementierung zumindest eines Pilotprojektes zu Beobachtungszwecken wäre ein Gebot der Vernunft, um objektivierbare Aussagen zur Funktion in der täglichen Praxis machen zu können. Bis jetzt haben sich die WIENER LINIEN vehement gegen eine entsprechende Methode der Erkentnisgewinnung zur Wehr gesetzt. Für uns ist eine Variante hinter der Wartehalle im Sinne eines Systemvergleichs erst dann akeptabel, wenn zuerst eine Variante entang der Bahnsteigkante realisiert wird. Welche der Varianten zum Zug kommt, möge eine nachvollziehbare Konflikt- und Sicherheitsstudie zusammen mit intensiven Befragungen aller betroffenen Verkehrsteilnehmer entscheiden.

Text: Helmut Hawel, VCÖ-Wien, Stephan-M. Kont, FAHRGAST
Zeichnung: Thomas Farkas

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